Die alte Spinnerei mitten in Mainleus ist nun schon seit über fünf Jahren geschlossen. Zeitzeugen erinnern sich: Der gigantische Industriekomplex Hornschuchhausen mit über 3.500 Arbeitern hat zwei Weltkriege überstanden und spiegelt seit über 100 Jahren die Geschichte der Marktgemeinde wieder. Nicht zuletzt durch die Globalisierung und die immer niedrigeren Preisen, musste die ehemalige Spinnerei  ihre personalintensive Produktion beenden und dichtmachen.

Es darf weitergesponnen werden

Nun soll allerdings  die  Industriebrache in neuem Glanz erstrahlen und es darf „weitergesponnen“ werden. Gerade im heutigen Konsumzeitalter, indem „Neubau“ ein Synonym für „automatisch besser“ darstellt, sollte mehr Wert auf das Aufrechterhalten von alten Industriekomplexen bzw. Brachen gelegt werden, um die historische Wahrzeichen für die Nachwelt zu erhalten und gleichzeitig einen nützlichen Beitrag gegen weiteren Flächenfraß zu leisten.  Ein Abriss oder Neuausweisung von Gewerbeflächen kann, muss aber nicht immer die beste Lösung sein….

Plattmachen kann jeder….

Die Perspektiva Solutions GmbH, Bad Berneck übernimmt als erfahrenden Projektentwickler, die Herkulesaufgabe, das Firmenareal für Lager- und Logistikzwecke zusammen mit der Marktgemeinde Mainleus zu ertüchtigen und eben nicht plattzumachen. „Das historisch interessante Objekt hat uns auf Anhieb begeistert.  Wie bei der einst maroden Porzellanfabrik Arzberg wollen wir auch hier beweisen, dass eine gewerbliche Nutzung machbar und sinnvoll ist“,  berichtet der Perspektiva-Geschäftsführer Norbert Raps. Seit 2014 arbeitet seine Firma mit der Winterling Immobilien, einer gemeinsamen Körperschaft öffentlichen Rechts der Städte Arzberg, Kirchenlamitz, Röslau und Schwarzenbach/Saale bei der Erschließung und gewerblichen Vermietung der ehemaligen Winterling- Porzellanfabriken eng zusammen. Das Konzept dort geht auf, fast alle Flächen werden ertüchtigt und die Mieterauslastung ist hoch.

Baualterplan Alte Spinnerei (PDF)

Mind. 13.000 qm Lagerflächen sind ab sofort frei

Von den 60.000 qm Spinnerei-Gewerbeflächen sollen zunächst 13.000 qm für Lager-und Logistikkunden wieder erschlossen werden.  „Drei Rampen, eine hohe Bodenbelastung, alles hell  und trocken auf einer Ebene….ideal für unsere Lagerkunden, so zeigt sich Raps optimistisch.

„Wir alle packen an und freuen uns auf die zukünftige Zusammenarbeit mit der Perspektiva, betont Robert Bosch, erster Bürgermeister der Marktgemeinde. „Wir hoffen dabei auch auf Fördermittel und auf die Unterstützung der Politik, dieses markante Areal in ein neues Zeitalter zu überführen.“